Des nachts die Gassen, Höfe und Plätze Dresdens mit sicherem Geleit und Laternenlicht zu erleben, ist etwas, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Nachtwächter – Führung ist etwas einzigartiges, so ganz anders als eine Stadtbesichtigung bei Tageslicht. Der Hof des Zwingers in schummrigem Licht und der nun stille Schlossplatz gehören uns ganz allein… Mit Hellebarde (um Euch übles Gesindel und zänkische Weiber vom Halse zu halten), Schlüsselbund (vielleicht für die Keuschheitsgürtel der Frauenzimmerchen ?…) und Horn geht es in dunkle Winkel zu nächtlichen Geschichten, Anekdoten, Legenden. Mal schaurig, mal amüsant und auf jeden Fall informativ.
Begebenheiten längst vergangener Zeiten werden lebendig. So wandeln wir auf den Spuren der Geliebten August des Starken und seiner legendenumwobenen Gräfin Cosel; Ihr erfahrt, wo die „Hübschlerinnen“ in Dresden dem ältesten Gewerbe der Welt nachgingen und warum Delinquenten auf dem Altmarkt mitunter auf dem „Spanischen Bock“ reiten mußten. Oder wollt Ihr wissen, warum einer unserer sächsischen Herrscher des Mittelalters Friedrich der Gebissene genannt wurde ?
Was macht ein Nachtwächter am Tage ? Warum singt und ruft er des nachts so laut ? Wann verstummte der Nachtwächtergesang eigentlich und warum ? Fragen über Fragen, auf die Ihr garantiert Antwort erhaltet.
Und ich zeige Euch noch etwas ganz Aktuelles, nämlich die Stelle, wo Anno MMXIX (2019) der Einbruch des Jahrhunderts stattfand, als ganz ausgeschlafene Halunken die Diamanten des Königs aus dem Grünen Gewölbe entwanden, wo meine Nachtwächterkollegen des 21. Jahrhunderts lieblich schlummerten, als das Verbrechen geschah…Mit mir wäre das sicher nicht passiert !
